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Missbrauch des Ehrenamtes

Missbrauch des Ehrenamtes

Menschen, die sich ehrenamtlich einsetzen, sind für das Gemeinwesen in vielerlei Hinsicht unentbehrlich. Engagement und Freiwilligenarbeit können wichtige Freiräume schaffen, um Formen der alltäglichen Solidarität und Unterstützung zu stärken: Aber es gibt auch Schattenseiten, verschwimmen doch die Grenzen zwischen freiwilligem Engagement und Erwerbstätigkeit zunehmend. Freiwillige werden zunehmend benutzt, müssen einspringen, wenn im Ergebnis einer „Politik des Unterlassens“ Einrichtungen infolge Kürzungen vor der Schließung stehen, oder kümmern sich bei Laib & Seele um Menschen, die durchs soziale Netz gefallen sind. Es besteht durchaus die Gefahr, dass Erwerbsarbeit in der öffentlichen Infrastruktur und Daseinsvorsorge zunehmend durch freiwilliges Engagement ersetzt wird. Symptomatisch ist auch die zunehmende „Monetarisierung“ von freiwilligem Engagement. Aufwandsentschädigungen spielen eine immer größere Rolle, der Bundesfreiwilligendienst wird Rentnern mit wenig Einkommen in einer Broschüre ausdrücklich als Zuverdienstmöglichkeit empfohlen, ebenso wie die Ehrenamtspauschale Menschen im Arbeitslosengeld 2.

(Siehe Studie von Silke van Dyk: Umsonst und freiwillig? Die Neuverhandlung des Sozialen und die Informalisierung von Arbeit)